Berlin: Elternzeit mal anders

Vor allem mehr Liebe

 

Gedanken über die 11. Woche (23.09.-29.09.2019)

Ich mache mir Gedanken.

Meistens zu viele Gedanken.

Ich denke über mein Leben nach.

Denke über die Gesellschaft nach.

Über Glück und Gerechtigkeit.

Über Chancen und Perspektiven.

Und komme oft nicht weiter.

Warum gibt es so viel Ungerechtigkeit?

So viel Ungleichheit?

Was ist überhaupt Gerechtigkeit?

Wollen wir Gleichheit?

Was kann ich für eine gerechtere Welt tun?

Für eine Welt, die mehr Chancen für jede*n hat?

Oder muss sich jede*r um sich selbst kümmern?

Ist nicht jede*r Schmied des eigenen Glücks?

Kann nicht jede*r alles erreichen?

Vom Tellerwäscher zum Millionär?

Aber warum studieren dann mehr Menschen aus der sozialen Mittel- und Oberschicht?

Warum gibt es so viele Parallelwelten in einer Stadt?

Kann KITA und Schule ausgleichen, was Elternhäuser „anrichten“?

Wo ist die Chancengleichheit in Deutschland?

Warum wird so wenig Geld in die Bildung gesteckt?

Dabei ist die KITA-Arbeit so wichtig.

Die Betreuung unseren jüngsten Erdenbürger*innen.

Wir sprechen mit Erzieher*innen hier in Berlin.

Und erfahren Schreckliches.

Von Methoden, die zum Davonlaufen sind.

Mit Decken an die Betten gefesselt.

Im eigenen Kot schlafen.

Viel zu viele Kinder für viel zu wenige Erzieher*innen.

Vertrauen von Kindern kaputt gemacht.

Misstrauen geschürt.

Und ich frage mich, wie das sein kann.

Warum KITAs nicht mehr überprüft werden.

Warum so wenige Geld investiert wird.

Warum Erzieher*innen so wenig verdienen.

Warum der Betreuungsschlüssel meist viel zu hoch ist.

Ein Grund, warum Erzieher*innen oft überfordert sind.

Dabei ist diese Arbeit so wichtig.

Weil Kinder gestärkt werden müssen.

Selbstvertrauen gewinnen sollen.

Mutig heranwachsen.

Um an sich selbst zu glauben.

Vertrauen fassen zu können.

KITAs bekommen viel zu wenig Beachtung.

Von der Gesellschaft.

Von der Politik.

Sie sollen gefälligst kein Geld kosten.

Um für alle zugänglich zu sein.

Für einen guten KITA-Platz wäre ich auch bereit zu bezahlen.

Vielleicht würde ein System helfen, bei welchem die KITA-Gebühren abhängig vom eigenen Verdienst sind.

Und das Geld sinnvoll genutzt wird.

Würde das die Welt gerechter machen?

Für was bin ich denn bereit zu bezahlen?

Opfer zu bringen?

Zeit zu investieren?

Worauf legen wir Menschen Wert?

Was ist uns wichtig?

Womit verbringen wir unsere Zeit?

Wohin geben wir unser Geld?

Was kann ich tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Für alle.

Egal, wie man aussieht.

Was man kann.

Wo man geboren wird.

Denn es macht einen Unterschied, wie die Startbedingungen sind.

In welche Familie man geboren wird.

In welches Land.

Welche Stadt.

Welches soziale Umfeld.

Die Chancen sind nicht überall gleich gut.

Akademiker-Kinder studieren eher als Kinder aus Arbeiterfamilien.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen.

Aber das Schicksal bestimmt mit.

Aus eigener Kraft kann man viel erreichen.

Man kann sich sein eigenes Glück schmieden.

Für manche ist das leichter.

Für manche eine große Herausforderung.

Es bedarf viel Selbstvertrauen.

Stärke und Mut.

Wird einem dies schon in den ersten Lebensjahren genommen, hat man es wirklich schwer.

Umso mehr bedarf es Unterstützung von außen.

Menschen, die sich in Kinder investieren.

Einrichtungen, die Kinder stärken.

Weil staatliche Einrichtungen so oft versagen.

Weil kein Geld da ist um KITA und Schule sinnvoll zu gestalten.

Weil sich der Staat nicht genügend um gute Bildung kümmert.

Weil die Gesellschaft nichts dafür bezahlen will.

Weil die pädagogische Arbeit wenig wertgeschätzt wird.

Ich sehe die Schwierigkeiten,

Bin oft mutlos und traurig.

Frage mich, wo ich meine eigenen Kinder betreuen lassen will.

Bewundere die Arbeit der blu:boks Berlin.

Wie sie den Menschen sehen.

Die Kinder und Jugendlichen.

Wie sie denen wieder Mut geben, die mutlos ankommen.

Die nicht das Glück hatten, ein stabiles Elternhaus zu haben.

Die pädagogische Arbeit in der blu:boks ist wertschätzend.

Sie sieht das Gute im Menschen.

Kommt ohne Strafen aus.

Wertschätzt die Menschen, weil sie Menschen sind.

Stärkt das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen.

Schon wenn man die blu:boks nur betritt, merkt man dies.

Fröhlich und liebevoll winken die Leiterinnen der KITA einem zu.

Die Wände rufen: „DU bist wertvoll!“

Das ganze Haus strahlt Wertschätzung aus.

Die Leiterin des Kinder- und Jugendbereiches begrüßt einen herzlichst.

Sie verkörpert voll und ganz den blu:boks-Gedanken.

Jede*r ist willkommen.

Jede*r ist wertgeschätzt.

Nicht, weil man was Tolles kann.

Sondern weil man ist.

Das Sein wird wertgeschätzt.

Ich wünsche mir mehr solcher Einrichtungen.

Ich wünsche mir mehr solcher KITAs.

Wo Menschen Liebe erfahren.

Vertrauen gestärkt wird.

Wo der wirtschaftliche Gedanke nicht vorherrscht.

Wo sich Menschen ehrenamtlich engagieren.

Weil sie andere Menschen auf dem Herzen haben.

Weil sie die soziale Ungleichheit etwas ebnen wollen.

Weil sie so Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg begleiten können.

Ich wünsche mir, dass wir alle Menschen in den Blick nehmen.

Rausgehen aus unserer Komfortzone.

Aus unseren oft so privilegierten Umständen.

Die Augen aufmachen.

Den Blick öffnen.

Über den Tellerrand schauen.

Ich merke an mir selbst, wir schwer das ist.

Weil ich bisher viel Glück hatte.

Weil ich es nicht kenne, in sozialer Armut zu leben.

Weil ich in ein stabiles Elternhaus geboren wurde.

Immer viel Liebe erfahren habe.

Weil ich im Süden Deutschlands aufgewachsen bin.

Wo die Wirtschaft stark ist.

Es viele Jobmöglichkeiten gibt.

Weil ich so gut wie nie Ausgrenzung erfahren habe.

Weil ich zu einer Mehrheit gehöre.

Deutsch, gesund und hetero.

Aber ich sehe Menschen um mich herum, die kämpfen.

Kämpfen, weil sie eine andere Hautfarbe haben.

Weil sie eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung haben.

Sie homosexuell sind.

Ich sehe sie kämpfen und frage mich warum.

Warum sich Menschen anmaßen, über andere zu urteilen.

Über Menschen, die sie nicht kennen.

Deren Schwierigkeiten sie nicht verstehen können.

Warum darf nicht jede*r so sein, wie er/sie will?

Warum gibt es so viel Ausgrenzung?

Gerade oder vor allem auch in christlichen Gemeinden?

Wie weit geht hier christliche Nächstenliebe?

Hat Jesus Menschen je ausgegrenzt?

Sie versucht zu ändern?

Sie nicht einfach in Liebe angenommen?

Jede*r Mensch ist gleich viel wert.

Egal wer man ist.

Jesus hat das so gesehen.

Und so gelebt.

Damit bleibt die Ungerechtigkeit weiterhin bestehen.

Aber sie bessert sich, wenn wir das verstehen.

Dass andere Menschen wertvoll sind.

Dass jede*r so sein kann, wie man will.

Dass manche Menschen Hilfe benötigen.

Dass das manchmal DU bist.

Und manchmal ich.

Bist DU bereit, für eine bessere Welt einzustehen?

Dich als Teil der Welt zu sehen?

Ich wünsche mir mehr Verständnis.

Mehr Aufmerksamkeit.

Und vor allem mehr Liebe.


 

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#BUCHEMPFEHLUNGEN
“Mutter to go” – Sabine Rennefanz
“Freischwimmer” – Torsten Hebel

 


#BERLINERKUNDEN

Spielplatz Hobrechtstraße (Hobrechtstr. 56, Berlin-Kreuzberg)

Spielplatz Weichselplatz (Berlin-Neukölln)

Spielplatz Wildenbruchstr. (Berlin-Alt-Treptow)

 

Kreuzzwerg – Das Kinder-Kultur-Café (Hornstr. 23, Berlin-Kreuzberg)

Elterncafé blau:Pause der blu:boks Berlin (Paul-Zobel-Str. 9, Berlin-Lichtenberg)

Zimt&Mehl (Weigandufer 16, Berlin-Neukölln)

 

Bäckerei Krülls (Krüllstr. 18, Berlin-Alt-Treptow)

 

Mustafa Demirs Gemüse Kebap (Rigaer Str., Berlin-Friedrichshain)

 

Manfred-Bofinger-Bibliothek im Gerard Philipe (Karl-Kunger-Str. 30, Berlin-Alt-Treptow)

 

Plänterwald

 

Ring-Center (Frankfurter Allee 111, Berlin-Friedrichshain)

Rosenrot Kindersecondhand (Eisenbahnstr. 48, Berlin-Kreuzberg)

 

Markthalle Neun (Eisenbahnstr. 42/42, Berlin-Kreuzberg)

Ein Kommentar

  • Tabea

    In Bildung zu investieren ist wichtig. Ja!
    Vor kurzem fragte der Prof unseres Sohnes: “Ist es sinnvoll, dass es kaum Studiengebühren gibt? Ist dadurch die Chancengleichheit für alle gegeben, dass jeder studieren kann?”
    Er beantwortete die Frage selbst mit einem “Nein” und meinte, dass fast alle, die hier in der Vorlesung sitzen, nicht aus sozialen Brennpunkten kommen.
    Deshalb, so er, sollte das Geld in die frühe Kindheit investiert werden.

    Ich frage mich, muss es die KiTa sein? Wie wäre es, in Elternhäuser zu investieren? Eltern stark zu machen, dadurch Kinder stark zu machen und somit ganze Familien? Ein Kind will in den ersten Jahren nicht freiwillig weg von den Eltern.
    Ja, in vielen Familien läuft es nicht gut und eine gute KiTa bietet dann meist mehr Schutz, Geborgenheit, Liebe, Wertschätzung.
    Doch genau das sollte sich ändern – Familien stärken. Dann stimmt auch (meist) der Betreuungsschlüssel.
    In die eigenen Kinder investieren.
    Auch wenn das nicht bezahlt wird.
    Das könnte/sollte sich ändern.

    Ja, jeder Mensch ist wertvoll! Gleich viel wert!
    Das hat Gott sich von Anfang an so gedacht.
    Nur die Menschen machen da etwas anderes draus – weil im Menschen doch nicht nur Gutes ist?
    Wir leben in einer gefallenen Welt – anders, als es ursprünglich Gottes Plan war.
    Gott hat sich allerdings etwas dabei gedacht, als er Mann und Frau schuf.
    Und Kinder entstehen aus der Verbindung von Mann und Frau.
    Das ist Gottes Schöpfungsordnung.
    Deshalb kann nicht jeder machen was er will, so sein wie er will.
    An die Ordnungen und Gebote Gottes sollten wir uns halten – nicht, weil er uns eingrenzen will.
    Sondern weil er uns dadurch unendliche Freiheit schenken will.
    Jesus macht frei – “Wen der Sohn Gottes (Jesus) frei macht, der ist wirklich frei. (Johannes 8, 36)

    Jesus hat geliebt, Jesus liebt, Jesus sagt aber auch: “Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.” (Johannes 8, 11)
    Eine bessere Welt wird eines Tages kommen, wenn Jesus wiederkommt und alles neu macht.
    Bis dahin haben wir den Auftrag täglich Licht und Salz für Jesus zu sein – das können wir nur in der Verbindung zu ihm, dem Weinstock. (Johannes 15, 5)
    Und in 1. Johannes 3, 23 und 24 steht, dass wir Jesus vertrauen sollen, einander lieben sollen und seine Gebote halten sollen.
    Das können wir nicht einfach so, aus eigener Kraft.
    Deshalb hat Gott uns seinen Heiligen Geist gegeben.
    Er leitet und führt uns. (Johannes 15,13)

    Zur Liebe gehört nicht, alles zu tolerieren, sondern sich an Gottes Ordnungen halten, seinen Willen zu respektieren.
    Ja, und jeden Menschen als wertvolles Geschöpf/Geschenk Gottes zu sehen!

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