Ein Kopf voller Gedanken

Eine etwas traurige Dankbarkeit

 

Gedanken über das Wiederankommen (23. Januar 2020)

Seit fast einem Monat sind wir wieder zurück.

Zurück aus Berlin.

Wieder in Stuttgart.

Viele fragen, ob wir uns schon wieder eingelebt hätten.

Die Frage lässt sich nur schwer beantworten.

Einerseits ist alles vertraut.

Alles ist wieder normal.

Verändert hat sich wenig.

Wir fühlen uns zuhause.

Aber irgendwie auch nicht so richtig.

Irgendetwas fehlt.

Die Zeit in Berlin war sehr intensiv.

Hat viele Spuren in uns hinterlassen.

Wir haben viel Neues erlebt.

Neue Menschen kennengelernt.

Einen anderen Alltag gelebt.

Sind als Familie zusammengewachsen.

Haben neue Eindrücke bekommen.

Eine wunderbare Arbeitsstelle kennengelernt.

Die blu:boks Berlin.

Ich habe meinen Blog gestartet.

Bin mit meinen Gedanken in die Öffentlichkeit getreten.

Wollte dies schon vor Berlin.

Habe auch davor schon Texte geschrieben.

Viele verbinden nun aber meine Gedanken mit unserer Berlin-Zeit.

Zurück in Stuttgart muss ich mich nun damit auseinandersetzen.

Was nicht immer einfach ist.

Menschen fragen mich, ob ich mich verändert hätte.

Kritisieren meine Meinungen.

Sagen in echt wäre ich netter.

Ich muss schlucken.

Mit den Tränen kämpfen.

Fühle mich verletzt.

Und komme ins Nachdenken.

Was für ein Bild vermittle ich durch meinen Blog?

Durch meine Meinungsäußerungen?

Welches Bild möchte ich vermitteln?

Warum trifft mich Kritik so hart?

Warum kann ich in „echt“ meine Denkweise schlechter kommunizieren?

Wo ist mein Selbstbewusstsein, wenn es drauf ankommt?

Ich merke, dass ich Gesprächen aus dem Weg gehe.

Dass ich versuche, über Nebensächliches mit den Leuten zu sprechen.

Die sozialen Medien nutze, um meine Gefühle auszudrücken.

Weil man dort erst einmal einfach alles sagen kann.

Man im Netz anonymer ist.

Das reale Gegenüber fehlt.

Reaktionen nicht face-to-face passieren.

Weshalb man sich aggressiver zur Wehr setzt.

Deshalb werde ich wohl weniger „nett“ wahrgenommen.

Als ich anscheinend in der Realität bin.

Vielleicht auch wegen meinen Schreibstils.

Fast ausschließlich Hauptsätze.

Weniger erklärende Nebensätze.

Was absolut wirkt.

Andere Meinungen minderwertiger erscheinen lässt.

Dabei ist mir genau das wichtig.

Andere Meinungen stehen zu lassen.

Tolerant zu sein.

Andere Lebensmodelle wertzuschätzen.

Es gibt nicht nur den einen Lebensweg.

Viele Wege führen bekanntlich nach Rom.

Der Weg ist das Ziel.

All das wissen wir.

Alle diese Sprüche kennen wir.

Und doch denken wir so oft, wir wüssten es besser.

Kritisieren andere aufgrund ihrer Meinung.

Ich bin da ganz vorne mit dabei.

Und merke, wie mich das runterzieht.

Weil es das Negative im Leben in den Blick nimmt.

Die Vergleiche mit anderen mich stark beschäftigen.

Und mich eben nicht weiterbringen.

Falls ich jemanden mit meinen Aussagen verletzt haben sollte, dann tut es mir wirklich leid.

Ich will alles andere als absolut sein.

Will andere Meinungen respektieren.

Kein Schwarz-Weiß-Denken fördern.

Will meine Meinungen aber offen kommunizieren.

Mit anderen darüber ins Gespräch kommen.

Aber nicht durch Angriff.

Durch hitzige Diskussionen.

Oder Abwertungen.

Viel mehr kann ich mit meiner Lebensweise ein Vorbild sein.

In Diskussionen andere Meinungen stehen lassen.

Lässiger werden in Bezug auf Kritik.

Glücklich sein über mein Leben.

Denn das bin ich.

Glücklich.

Leider vergesse ich das viel zu oft.

Ich bin glücklich über meinen Partner.

Meinen Ehemann und besten Freund.

Ich bin glücklich über meine Kinder.

Meine Sonnenscheine und täglichen Herausforderungen.

Ich bin glücklich über meine Freundschaften.

Meine Spiegel und Ruheoasen.

Ich bin glücklich über meinen Job.

Meine Spielwiese für Selbstverwirklichung.

Ich bin glücklich über meine vielen Ideen.

Meinen Tatendrang und meine Energie.

Ich bin glücklich über mein Leben.

Meine Gesundheit und meine Kraft.

Dies soll mir jeden Tag neu bewusst werden.

Daran will ich mich halten.

Und mich nicht durch Kritik beeinflussen lassen.

Meinen Rechtfertigungs-Trieb klein halten.

Meinen Platz finden.

Da wo ich sein will.

Lässig und selbstbewusst.

Ich will der Berlin-Zeit nicht hinterhertrauern.

Weil dort gefühlt mehr Lebensmodelle zulässig sind.

Jede*r anders denkt und ist.

Und man deshalb in seiner Andersartigkeit wertgeschätzt wird.

Ohne sich rechtfertigen zu müssen.

Weshalb ich mich dort sehr wohl gefühlt habe.

Nein, ich will ihr nicht hinterhertrauern.

Ich will sie als Geschenk sehen.

Und annehmen.

Mit all den tollen Erlebnissen.

Allen neuen Beziehungen.

Wundervollen Erfahrungen.

Ich will die blu:boks in meinem Herzen bewahren.

Den blu:boks-Gedanken in die Schule tragen.

Jeder Mensch ist ein Wunder.

Jeder Mensch ist einzigartig.

Eine Pädagogik ohne Strafen.

Mit mehr Wertschätzung.

Mehr Liebe.

Ein schwieriges Vorhaben.

Weil das System Schule so eng ist.

Ich habe etwas Angst davor.

Freue mich aber auch auf die Herausforderung.

Bin der blu:boks dankbar für die Formung meiner Haltung.

Für die Erfahrungen, die wir dort machen durften.

Die Realwerdung einer anders gelebten Pädagogik.

Ich bin so dankbar für die Zeit in Berlin.

Dankbar für meinen Mann, der dieses Abenteuer mit mir gewagt hat.

Dankbar für meine beste Freundin, die mich hier wieder erdet.

Beim Schreiben kommen mir die Tränen.

Weil mein Herz voller Dankbarkeit ist.

Ich zur Zeit aber oft so depressive Gedanken habe.

Mich unfrei fühle.

Und Berlin vermisse.

Aber ich will die negativen Gedanken ausblenden.

Meinen Körper und damit diese Gedanken ausschütteln.

Nach vorne blicken.

Das Positive in meinem Leben sehen.

Und mein Leben leben.


 

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