Berlin: Elternzeit mal anders

Emotionale Fakten

 

Gedanken über die 20. Woche in Berlin (25.-01. Dezember 2019)

Ich lebe gerne.

Sehr gerne sogar.

Aber ich sehe auch viele Probleme.

Probleme dieser Gesellschaft.

Eines davon ist das Patriarchat.

„Eine Gesellschaftsordnung, bei der der Mann eine bevorzugte Stellung hat.

In Staat und Familie.“

Wir leben in einer patriarchalischen Gesellschaft.

Und ich frage mich warum.

„Weil es sich bewährt hat!“

Bekomme ich zu hören.

Echt jetzt?

Dein Ernst?

Ich werde wütend und traurig zugleich.

52% der Weltbevölkerung sind Frauen.

Eine Mehrheit.

Aber nicht gleichberechtigt.

Dieses Thema wird immer mehr meins.

Weil ich es nicht gerecht finde.

Ich mich selbst benachteiligt fühle.

Es keinen Sinn ergibt.

Ein emotionales Thema für mich ist.

Ich werde oft damit konfrontiert.

Aufgrund unserer Lebensweise.

Ich diskutiere immer öfter darüber.

Mein Herz schlägt schneller.

Und ich fühle mich angegriffen.

Mein Mann versteht mich.

Sieht die Ungerechtigkeit auch.

Wünscht sich aber mehr Sachlichkeit.

„Führe Diskussionen sachlich.

Nicht so emotional.

Das hat eine größere Auswirkung.“

So sein Rat an mich.

Also lese ich Bücher.

Recherchiere im Internet.

Und sammle Fakten.

Hier sind sie:

Die meisten Macht- und Prestigepositionen sind von Männern besetzt.

Männer bzw. Männlichkeit gilt als menschliche Norm.

Der weiße, europäische heterosexuelle Mann ist die Norm.

Je mehr Männer in einer Berufsgruppe arbeiten, umso mehr steigen Status und Vergütung dieses Berufs.

Die meisten Männer arbeiten mehr statt weniger, sobald Kinder da sind.

Frauen sind besser ausgebildet als Männer.

Verdienen aber im Schnitt 21% weniger.

Weil sie häufiger als Männer in schlechter verdienenden Branchen arbeiten.

Sie teilzeit oder geringfügig beschäftigt sind.

Seltener Führungspositionen erreichen.

Frauen verbringen 60% mehr Zeit mit unbezahlter Hausarbeit als Männer.

Zu wenige Frauen sind in der Politik.

Frauen gelten als Risiko für Arbeitgeber*innen.

Das klassische Rollenverständnis bleibt weiter bestehen.

Kinder werden von klein auf in Geschlechterrollen sozialisiert.

Unsere Gesellschaft braucht den Feminismus.

Was genau ist das eigentlich?

„Eine Richtung der Frauenbewegung.

Die eine grundlegende Veränderung anstrebt.

Der gesellschaftlichen Normen.

Der traditionellen Rollenverteilung.

Der patriarchalischen Kultur.

Von den Bedürfnissen der Frau ausgehend.“

So die Definition.

Leider sind Feminist*innen oft verhasst.

Es existieren viele Klischees.

Dass nur Frauen Feminist*innen sein könnten.

Dass sie Männer hassen würden.

Es doch schon Gleichberechtigung gäbe.

Weshalb wir keinen Feminismus mehr bräuchten.

Dass der Feminismus Männer entmachten und ausbeuten wölle.

Dass er bisher Dagewesenes bedrohe.

Feministinnen seien laut, stark und wollen Macht.

Ein Mann mit diesen Eigenschaften ist akzeptiert.

Eine Frau nicht.

Dabei schließt der Feminismus alle Menschen mit ein.

Feminst*innen sind Menschen, die die Probleme mit Geschlechterrollen sehen.

Und sie korrigieren und besser machen wollen.

„Warum Feminismus gut für Männer ist.“

So der Titel von Jens van Trichts Buch.

Weil Männer nicht immer nur stark sein können.

Sie auch Gefühle und Schwäche zeigen dürfen.

Die Suizidrate bei Männern ist viermal höher als bei Frauen.

Weil die Gesellschaft eine Vorstellung davon hat, wie ein Mann sein sollte.

Dass Emotionen nicht gezeigt oder besprochen werden dürfen.

Feminismus geht uns alle etwas an.

Männer und Frauen.

Er ist der Schlüssel zu einer besseren Welt.

Weil es noch immer keine Gleichberechtigung gibt.

Weil Frauen immer noch weniger verdienen als Männer.

Weil sexualisierte Gewalt immer noch ein gewaltiges Problem ist.

Weil männliche Politiker versuchen, sich in die reproduktiven Rechte von Frauen einzumischen.*

Weil sich Frauen oft in die Armutsfalle manövrieren.

Sie arbeiten in Teilzeit.

Mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland.

Mit einem Teilzeitjob wird der ohnehin schon bestehende Gehaltsunterschied noch vergrößert.

Frauen verrichten den größten Teil der „Care-Arbeit“.

Sie pflegen Kinder und Eltern.

Übernehmen die hauptsächliche Haus- und Organisationsarbeit.

Sehen die Kindererziehung als alleinige Aufgabe.

Traurig aber wahr.

Die Faktenlage meinerseits endet hier erstmals.

Obwohl es noch so viel mehr Fakten gäbe.

Ganz sachlich kann ich das alles nicht sehen.

Weil es mich etwas angeht.

Es jede*n etwas angehen sollte.

Weil ich so oft damit konfrontiert werde.

Meine Nichten wundern sich, warum mein Mann so viel in der Küche steht.

Warum ich auch wieder arbeiten gehen werde, wenn wir wieder in Stuttgart sind.

Aber sie kennen es auch nicht anders.

Kennen nur das traditionelle Rollenmodell.

Ich wünsche mir für meine Kinder mehr Feminismus.

Mehr Gleichberechtigung.

Dass sie in einer Welt aufwachsen, in der es egal ist, ob man ein Mann oder eine Frau ist.

In der Männer Gefühle zeigen dürfen.

Und Frauen stark, wütend und laut sein dürfen.

Ich freue mich über Menschen, die in diese Richtung denken.

Die Zeichen setzen.

Durch Bücher, Instagram-Posts und Blogs.

Durch künstlerische Darbietungen.

Wie die KAMA-Dancecompany.

Das Stück „Nicht elastisch“ greift es auf.

Das Thema „Rollenbilder“.

Ich liebe dieses Stück und die choreographische Umsetzung.

Danke, KAMA, für dieses Statement.

Ich wünsche mir noch mehr solcher Statements.

Damit Gleichberechtigung wahr werden kann.

Feminist*innen keinen schlechten Ruf mehr haben.

Weil es nicht darum geht, gegen oder besser als Männer zu sein.

Sondern weil es um Gleichstellung geht.

Ich wünsche mir ein Umdenken in der Gesellschaft.

Dass Menschen als Menschen gesehen werden.

Ich wünsche mir, dass sich unsere Kinder in ihrer vollen Persönlichkeit entwickeln können.

Und nicht nur die angeblichen typischen Geschlechterrollen einnehmen dürfen.

Ich wünsche mir aufmerksamere Unternehmer*innen.

Die Männer und Frauen mit gleichen Bedingungen einstellen und bezahlen.

Ich wünsche mir ein Ende des Patriarchats.

Weil es keinen Sinn ergibt.

Weil kein Mensch besser, toller oder stärker ist als ein anderer Mensch.

Wir sind alle gleich.

Wir sind alle Menschen.

Und leben in der gleichen Welt.

Lasst uns die Welt zu einem besseren Ort für alle machen.

 


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#BUCHEMPFEHLUNGEN
 
“Warum Feminismus gut für Männer ist” – Jens van Tricht
“Mehr Feminismus! Ein Manifest und vier Stories” – Chimamanda Ngozi Adichie
“Mutter to go” – Sabine Rennefanz
“Mutter sein” – Susanne Mierau
 

 

#BERLINERKUNDEN

 

Zimt&Mehl (Weigandufer 16, Berlin-Neukölln)

Café Strauss (Bergmannstr. 42, Berlin-Kreuzberg)

Elterncafé blau:Pause der blu:boks Berlin (Paul-Zobel-Str. 9, Berlin-Lichtenberg)

Café Bäckerei Mona Lisa (Wildenbruchstr. 7, Berlin-Neukölln)

 

Taypar Burger (Wilmersdorfer Str. 143, Berlin-Charlottenburg)

 

 

HEMA (Wilmersdorfer Str. 118, Berlin-Charlottenburg)

 

Lucia Weihnachtsmarkt (Knaackstr. 97, Berlin-Prenzlauer Berg)

Historischer Weihnachtsmarkt RAW-Gelände (Revaler Str. 99, Berlin-Friedrichshain)

 

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